Heiter-melancholische Inselmusik für Gambenconsort
Witzig, spritzig, mit einem ungewöhnlichen Humor ausgestattet, aber auch im tiefen Dunkel der großen Gefühle versinkend – all diese Eigenschaften werden den Briten oft und gern von ihren benachbarten Festlandsbewohnern zugeordnet.
Inspiriert von der italienischen Madrigalkunst der Renaissance entwickelten die Insulaner im 16. und 17. Jahrhundert einen einzigartigen Musikstil. Kühnste Harmonien, plötzliche Wechsel von Lautstärke, Tempo und Taktart, verwegene melodische Wendungen und ein äußerst komplexer Ideenreichtum sind Bausteine dieser Musik, von der wir auch heute noch den Eindruck haben, dass sie ihrer Zeit weit voraus ist. Einen Konzertmeister im modernen Sinn sucht man vergebens, denn die Stimmen sind allesamt gleichberechtigt. Die Fantasie, beliebteste Musikgattung für Gambenconsort, stellt mit ihrer kompositorischen Vielfalt ein weites Spektrum menschlicher Empfindungen dar. Nicht von ungefähr hat der Zuhörer den Eindruck, dass hier sämtliche Höhen und Tiefen ausgelotet werden.
Und nicht zufällig spielt die Gambe in dieser Musik die Hauptrolle!
Werke von: Ferrabosco, Gibbons, Byrd, Ward, Locke u.a.
Mitwirkende: 4 Gamben
CD-Veröffentlichung Mai 2013