Liedtexte

Die Sopranistin Monika Mauch und Les Escapades haben im Rahmen des „Corona-Pause-Projekts“ der Stadt Karlsruhe ein Video produziert.
Die musikalischen Grüße aus der Altkatholischen Kirche Karlsruhe stehen unter dem Motto des Elslein-Liedes „…wie gern wär’ ich bei dir!“ – in der Hoffnung, dass bald wieder Live-Konzerte möglich sind.
Henry Purcell (1659 – 1695) Catch: Of all the instruments
In diesem Kanon wird erzählt, dass kein Instrument verglichen werden kann mit der Gambe (=Viol). Lautmalerisch werden die verschiedenen Klänge der Saiten dargestellt.
Of all the instruments that are none with the Viol can compare.
Mark how the strings their order keep with a „whet“ and a „sweep“,
but above all ,this still abounds, with a „zingle zing“ and a „zit zan zounds“.

Robert Johnson (um 1580 – 1633) The Temporiser

Aus dem Glogauer Liederbuch (um 1480) Elslein, liebstes Elselein
Ludwig Senfl (1490 – 1543) Ach Elslein, liebes Elselein
Der vierstimmige Satz von Ludwig Senfl ist vermutlich die älteste Fassung des „Elslein“-Liedes.
Es war sehr beliebt und erfuhr im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Rezeptionen.

Ach Elslein, liebes Elslein mein,
Wie gern wär ich bei dir!
So fließen zwei tiefe Wasser
Wohl zwischen dir und mir.
Das bringt mir großen Schmerze,
Herzallerliebster Gsell!
red ich von ganzem Herzen
hab’s für groß Ungefäll.
Hoff, Zeit wird es wohl enden,
Hoff, Glück wird kommen drein,
Sich in all’s Gut’s verwenden,
herzliebstes Elselein.

Michael East (um 1580 – 1648) Polyhymnia aus „The Muses“

John Dowland (1563 – 1626) Flow my tears – Lachrymae Antiquae
„Keine Nacht ist dunkel genug für jene, die verzweifelt ihr verlorenes Glück betrauern“. Im elisabethanischen Zeitalter, (16./17. Jahrhundert) war es Mode, sich der gepflegten „Melancholy“ hinzugeben. In dieser Zeit erfreute sich das von John Dowland ursprünglich als Lautenlied komponierte „Flow my tears“ größter Beliebtheit. „Lachrimae Antiquae“ ist die erste von insgesamt 8 verschiedenen „Tränen“-Fassungen aus der Feder Dowlands.

Flow, my tears, fall from your springs!
Exiled for ever, let me mourn;
Where night’s black bird her sad infamy sings,
There let me live forlorn.Down vain lights, shine you no more!
No nights are dark enough for those
That in despair their lost fortunes deplore.
Light doth but shame disclose.Never may my woes be relieved,
Since pity is fled;
And tears and sighs and groans my weary days
Of all joys have deprived.From the highest spire of contentment
My fortune is thrown;
And fear and grief and pain for my deserts
Are my hopes, since hope is gone.

Hark! you shadows that in darkness dwell,
Learn to contemn light
Happy, happy they that in hell
Feel not the world’s despite.

Fließt, meine Tränen, strömt aus euren Quellen,
Für immer verbannt: lasst mich trauern.
Wo der schwarze Vogel der Nacht sein
düsteres Lied singt, dort lasst mich einsam sein.Verlöscht, ihr trüben Lichter, scheint nicht mehr!
Keine Nacht ist dunkel genug für jene,
Die verzweifelt ihr verlorenes Glück betrauern,
Das Licht enthüllt nur ihre Schmach.Niemals kann mein Leid gemildert werden
Seit jedes Mitleid verschwunden ist,
Und Tränen und Seufzen und Klagen haben meine schweren Tage
Aller Freude beraubt.
Vom höchsten Gipfel der Zufriedenheit
Wurde mein Glück hinabgestürzt
Und Angst und Gram und Schmerz in dieser Einsamkeit
sind meine Hoffnungen, weil die Hoffnung vergangen ist

Horcht, ihr Schatten, die im Dunkeln wohnen,
Lernt das Licht verachten!
Glücklich, glücklich sind jene, die in der Hölle
Die Qualen dieser Welt nicht verspüren.

Anonym, Heinrich Scheidemann zugeschrieben (1595 – 1663)
Pavana Lachrymae nach Dowland

Thomas Tomkins (1572 – 1656) Alman

Henry Purcell aus der Oper „The fairy Queen“ If love’s a sweet passion

If love’s a sweet passion why does it torment?
If a bitter, oh tell me, whence comes my content?
Since I suffer with pleasure, why should I complain,
or grieve at my fate, when I know t’is in vain?
Yet so pleasing the pain is so soft as the dart,
That at once it both wounds me and tickles my heart.

I press her hand gently, look languishing down,
and by passionate silence I make my love known.
But oh! How I’m blest when so kind she does prove,
by some willing mistake to discover all her love.
When in striving to hide, she reveals her flame,
and our eyes tell each other what neither dares name.

Wenn die Liebe eine süße Leidenschaft ist, warum quält sie uns?
Wenn sie so schmerzt, oh sag mir, woher kommt dann meine Zufriedenheit?
Da ich doch leide mit Freude, warum soll ich mich beklagen?Oder mein Schicksal betrauern, wenn ich doch weiß, dass es vergebens ist.
Es ist ein angenehmer Schmerz, so weich wie der Pfeil,
der mich sowohl verletzt als auch mein Herz berührt.

Ich drücke sanft ihre Hand und fühle mich schwach;
Und in meiner stillen Leidenschaft mache ich mir meine Liebe bewusst.
Ach! Wie bin ich doch gesegnet, dass sie mich so gütig herausfordert,
auf diese Weise ihre Liebe zu entdecken.
Je mehr ich versuche es zu verbergen, offenbart sie mir ihre brennende Liebe.
Und unsere Augen sagen uns, was wir nicht auszusprechen wagen.